1912
Die Gründung des Turnverein - Sommer 1912
Die Ost-Kolonie, ein damals noch nicht lange erbauter Ortsteil der um diese Zeit wohl an die 1000 Einwohner zählenden Gemeinde Wackersdorf, war der erste Treffpunkt für den im Frühjahr 1912 aus der Taufe gehobenen Turnverein "Glück Auf", der sich seinen Namen aus dem bergmännischen Sprachgebrauch entlehnte.
Erst ein paar Jahre zuvor hatte der Kohleabbau der Bayer. Braunkohlen-Industrie BBI begonnen. Gründungsvorstand war Maschinenmeister Wilhelm Gmehling, der den Verein bis 1933 leitete.
1920
Im Oktober war "Offizieller Wiederbeginn" nach dem 1. Weltkrieg
Unter Wilhelm Gmehling werden die erste Statuten werden beschlossen. Auf dem provisorischen Turnplatz bei der Ost-Kolonie wurde damals nur geturnt, wobei ohnedies der Beginn des 1. Weltkrieges die Aktivitäten wieder zum Erliegen brachte. Erst 1919 wurde die Vereinsarbeit wieder aufgenommen und am 31.10.1920 erstmals wieder eine Versammlung abgehalten, bei welcher die Weichen neu gestellt und die ersten Statuten des Vereins erlassen wurden.
Der TV hatte zu der Zeit rund 50 Mitglieder. Die turnerischen Aktivitäten nahmen mit der Eröffnung der BBI-Werksturnhalle im Jahr 1923 natürlich wesentlich zu. Mittlerweile wurde auch Leichtathletik betrieben und die Blütezeit des Turnens reichte bis in die Mittdreißiger Jahre hinein.
1921
Angliederung einer Fußballabteilung
Seit dem Sommer 1920 taten sich junge Leute auch zum Fußballspielen zusammen und man gliederte sich bald dem TV an. Inzwischen wurde ein erster größerer Sportplatz südlich der Ost-Kolonie, etwa dort, wo später der sogenannte »Bagger-Berg« entstand, angelegt, wo sich nun neben Fußball auch das lleichtathletische Geschehen abspielte.
Seit dem Sommer 1920 taten sich junge Leute auch zum Fußballspielen zusammen und man gliederte sich bald dem TV an. Inzwischen wurde ein erster größerer Sportplatz südlich der Ost-Kolonie, etwa dort, wo später der sogenannte »Bagger-Berg« entstand, angelegt, wo sich nun neben Fußball auch das lleichtathletische Geschehen abspielte.
1923
Turnhalle in der BBI wird eingeweiht
Großen Auftrieb erhielt der Verein durch die Fertigstellung der Turnhalle im Werk. Der damalige Vorstand der BBI, Herr Geheimrat Oskar Kösters, stellte sie in großzügiger Weise dem Turnverein zur Verfügung. Er wurde dann auch mit der Ehrenmitgliedschaft des Vereins sowie mit Pyramidenvorführung anlässlich seines 50. Geburtstages im Jahre 1927 geehrt.
Die Turnhalle war für damalige Verhältnisse mit modernsten Geräten ausgestattet, geräumig und zweckmäßig gebaut. Neben der Halle selbst befand sich ein Umkleideraum, weiter noch ein Waschraum mit Toilette. Es war also für unsere Turner schon ein großer Tag, als die Halle das erste Mal benutzt werden konnte.
1930
Gründung einer Faustballabteilung
Im Jahre 1930 kam als vierte Sportart Faustball dazu und 1932 konnten die TV-Sportler auf den im Werksgelände der BBI erbauten Sportplatz umziehen – dem »Kohlenpott« der Oberpfalz.
Das sportliche Geschehen im TV konnte sich sehen lassen, der Name »Wackersdorf« wurde durch die Sportlerinnen und Sportler weit hinausgetragen.
1932
Vollendung des Fußballplatzes im Werk
Durch Mittel des Bayer. Turnerbundes sowie Dank der Unterstützung durch die BBI unter Oberbergdirektor Hermann Everding war es möglich, diese Aufgabe in Angriff zu nehmen.
Ein freiwilliger Arbeitsdienst aus den Reihen des Vereins, in Verbindung mit dem Arbeitsamt organisiert, begann mit dem Bau. Die Vollendung des Sportplatzes erlebte der 1. Vorstand Gmehling, der den Turnverein seit der Gründung fast ohne Unterbrechung geführt hatte, nicht mehr. Er, der sich gerade um den Platzausbau große Verdienste erworben hatte, verschied im Alter von 50 Jahren am 10. April 1933.
1933
Fahnenweihe
Im Jahre 1933 wurde in aller Stille die Vereinsfahne geweiht, die zu festlichen Anlässen vorangetragen wird, die aber auch die verstorbenen Mitglieder auf ihrem letzten Weg zum Grabe begleitete.
Gründungsvorstand Gmehling mit 50 Jahren verstorben
Zu Grabe mußte man im April 1933 auch Gründungsvorstand Wilhelm Gmehling tragen, der am 10. April plötzlich verstorben war.
Turnverein wird durch Vereinsführer der NSDAP geführt
Es war die Zeit, als sich die »neue Aera« in Deutschland etablierte. Sie ging auch am Sport, auch am TV nicht spurlos vorüber. Nach Wilhelm Gmehling war Georg Grau Interimsvorstand, bis am 28.9.33 Wilhelm Preußen »Vereinsführer« wurde, die Maschinerie der »Gleichschaltung« durch die NSDAP war eingeleitet.
Mittlerweile war Fußball immer stärker in den Vordergrund getreten – die 1931 nach Wackersdorf gekommenen Gebr. Lobmeyer waren Impuls und Verstärkung zugleich. Auch im Turnen war noch reger Betrieb, vor allem bei den Frauen und Mädchen. Abturnen und auswärtige Starts waren feste Bestandteile des Turnjahres; es gab auch noch leichtathletische Betätigung und Faustballen, doch allmählich wurde es ruhiger im sportlichen Geschehen.
1937
Otto Raab wird letzter Vorstand vor dem 2. Weltkrieg
Im Februar 1937 wurde Otto Raab zum Vereinsführer gewählt; zwischendurch – so die Chronik – war gar eine Vereinsauflösung erwogen worden und nach der erneuten Wahl von Raab am 07.01.1939 - es ist die letzte Eintragung im Protokollbuch – schweigt der Chronist.
Vereinsfahne konnte Dank Hans Huber gerettet werden
Wesentliches gab es ja nicht mehr zu berichten. In kleinem Umfang konnte Fußball durch die Jugendmannschaften noch in die Kriegsjahre hinein betrieben werden, Dokumente oder Aufzeichnungen finden sich aus der Zeit nach 1940 nicht mehr. Die Fahne konnte – dank Hans Huber der in den letzten Kriegsjahren als Vorstand gelten konnte – gerettet werden, ansonsten ging Vieles verloren. Viele junge Sportler mussten ihr Leben lassen, sahen die Heimat nicht wieder, wurden vermisst. Für den Turnverein waren diese unseligen Jahre eine gewaltige Zäsur. Was blieb, war Hoffnung.