Chronik von 1946 - 1959

1945
Erste Fußballspiele nach dem Krieg
Wenn Wackersdorf von Zerstörungen gottlob auch verschont geblieben war, konnte man auch hier nach dem Umsturz an Sport nicht denken. Die Sportler im besten Alter fehlten, die Werksturnhalle war arg in Mitleidenschaft gezogen, man hatte andere Sorgen genug. Als erstes regte sich aber schon im Spätherbst 1945 der Fußball, der 1946 wieder den Punktspielbetrieb aufnahm. 
 
1947
Erste Generalversammlung nach dem Krieg 
Der TV selbst – Friedrich Rauch war eine zeitlang kommissarischer Vorstand –, etablierte sich erst im Oktober 1947 wieder als Verein, als man Adolf Knobloch zum Vereinsvorstand bestellte, welcher dann am 9.12.1948 in einer ordentlichen Generalversammlung in dieses Amt gewählt wurde. Es ging nun wieder langsam voran. Die Schulturnhalle konnte für Trainingszwecke verwendet werden.
 
1949
Beginn der Vereinsausflüge & Übernahme Patenschaftt SV Fischbach
Es wurde der erste der in den Folgejahren so beliebten Vereinsausflüge gestartet. Im gleichen Jahr auch ein kleines, vereinsinternes Sportfest am Schulturnplatz (jetziger Marktplatz) durch­geführt. 1949 wurde durch den Turnverein auch die Patenschaft bei der Vereinsgründung des SV Fischbach übernommen. Die Fußballer waren wieder auf dem »Kohlenpott« zu Hause, Turnen hatte immer noch keine feste Bleibe, erst Ende 1950 konnte in der Werksturnhalle wieder mit regelmäßigem Übungsbetrieb begonnen werden.
 
1950 
Wiederaufnahme des Turnbetriebs und einer Theatergruppe
Nachdem mit dem Turnbetrieb wieder begonnen wurde konnte mann während des Winters 1950/51 eine weitere Aufwärtsentwicklung in gesellschaftlicher Hinsicht beim TV feststellen. Die alte Theatertradition, die etwas eingeschlummert war, wurde wieder gepflegt. Große Erfolge errangen die Laienspieler unter der Führung von Peter Großer mit einigen abendfüllenden Stücken, die sich auch auswärts spielten.
 
Leider hatte man nicht genug Ausdauer, um die Sache weiter voranzutreiben, so dass der Ostersonntag 1951 mit der Aufführung "Das sündige Dorf" in Falkenstein den Schlussstrich unter die Tätigkeit der Vereins-Theatergruppe setzte.
 
1950 - 1953   
Bau und Ausbau des neuen Sportplatzes am Holzberg
Ein wesentlicher Abschnitt begann im gleichen Jahr mit dem Bau des neuen Sportplatzes am Holzberg. 1951 wurde auch das Umkleidehaus dazu erstellt und am 21.10.51 fand das erste Spiel statt. Damals noch auf Sand! Man merkte aber bald, dass diese Spieldecke auf Dauer keine Lösung war. So wurde eine Rasen­decke angelegt und am 27./28. Juni 1953 hatte Wackersdorf nach der Weihe des neuen Ortes am 6.7.52 einen weiteren großen Tag: Die Sportplatzeinweihung. Ein neuer Markstein war gesetzt.
 
1953
Turnverein gibt sich unter neuem Vorstand Riedl eine neue Satzung
Inzwischen wurde in der Generalversammlung 1952 der bis dahin im Verein schon als Initiator und Motor tätige Gemeindeinspektor Karl Riedl zum 1. Vorstand gewählt worden. Adolf Knobloch war zum Ehrenvorstand ernannt worden. In einer außerordentlichen Generalversammlung am 7. März 1953 wurden die Statuten von 1920 durch eine neue Vereinssatzung abgelöst.
 
 
1953 
Sportplatzeinweihung 
Nach umfangreichen Vorarbeiten durch die Vorstandschaft des Turnverein und deren Helfer begann die Festlichkeit am Samstag, den 27.06.53. Nach einem geschlossenen Zug der Sportler vom Marktplatz zum Sportplatz fand dort die kirchliche Weihe statt, worauf der Platz durch den 1. Vorstand Karl Riedl jun. für den Sportverkehr freigegeben wurde.
 
Der Samstag Abend war dann ausgefüllt Festkommers im Saal des Vereinslokals Wein. Eine ansehnliche Zahl von geladenen Gästen, wie Landrat Dr. Haschke als Schirmherr, Bürgermeister Simbeck, Arbeitsdirektor der BBI, H. Meisl, H.H. Pfarrer Köstlbacher, der Vorstand des TSV Schwandorf, Hans Götz, u. a. m. hatten sich neben altverdienten Mitgliedern des Vereins und dessen Vorstandschaft dazu eingefunden.
 
Bei strahlendem Sonnenschein versammelte man sich am Sonntag morgen bei er Gastwirtschaft Bösl in Brückelsdorf zum Kirchenzug. Schon viele auswärtige und einheimische Vereine waren mit ihren Fahnen dabei. Der Festgottesdienst in der neuen Pfarrkirche schloss sich an und mittags spielte die Knappenkapelle auf dem Marktplatz. Gegen 15 Uhr bewegte sich dann der imposante Festzug mit den vielen Fahnenabordnungen vom Marktplatz zum Sportplatz. Dort wurde dann der Platz durch Bürgermeister Simbeck als Vertreter der Gemeinde dem Turnverein "Glück-Auf" Wackersdorf 1912 e.V. übergeben. Anschließend standen sich die "Erste" des Platzvereins und des Patenvereins TSV Schwandorf gegenüber. Mit 5:4 blieb die Knappenelf Sieger. Zum abschließenden Hauptspiel zwischen der Oberligamannschaft von Jahn Regensburg und dem Zweitligisten ASV Cham hatten sich mittlerweile an die 2500 Zuschauer eingefunden, eine für unsere Begriffe ungeheuere Zahl. Der Jahn gewann mit 3:2. Der Festtag klang aus mit einer Tanzveranstaltung im Wein-Saal, bei der sich einheimische Sportler, Gäste und auch sonstige Freunde in geselliger Runde zusammenfanden.
 
1953
Fußballjugend wird Oberpfalz-Meister 
Acht Tage nach dem festlichen Ereignis der Platzeinweihung stand dann eine sportliche Entscheidung ersten Ranges für den Verein bevor: Das Entscheidungsspiel um die Oberpfalzmeisterschaft der Jugend gegen Walhalla Regensburg. Das Spiel wurde auf dem Platz in Teublitz angesetzt. Es wurde von allen Wackersdorfer Sportfreunden mit Spannung erwartet.
 
So fuhren an jenem sinnig heißen 5. Juli auch an die 200 Schlachtenbummler mit nach Teublitz. Unsere Jugend hatte nicht viel zu verlieren, denn weitaus höher eingeschätzt wurde Walhalla. Mann konnte also unbeschwert ins Spiel gehen. Schon in der 10. Minute erzielte Seppl Wagner das 1:0. Das 2:0 und 3:0 erzielte ebenfalls unser Sepp Wagner. Das 4:0 wurde kurz vor Schluss durch Gerhard Wagner erzielt.  Mit diesem 4:0 sieg war also unsere Jugend Meister der Oberpfalz geworden. Das war 1953 der höchste Titel, den eine Fußballjugend erringen konnte; denn ein Bayerischen Meister usw. wurde nicht ausgespielt.
 
1954
Faustballer werden Kreismeister 
Offiziell wurde die Abteilung im April 1953 wiedergegründet. Eine Mannschaft beteiligte sich erstmals nach dem Kriege wieder an Pflichtspielen. Das erste öffentliche Auftreten der Faustballer war bei der Maifeier 1953, als zwei Seniorenmannschaften des Vereins gegeneinander spielten. An diesem Start waren die Spieler Hans Schütz, Stefan Fleischmann, Martin Paumer, Franz Vornlocher, Franz Pöll, Gerhard Wagner und Sepp Spranger beteiligt. Sportkamerad Hans Schütz, ein alter Aktiver vom FC Neunburg, nahm sich der jungen Sparte an. Ihm, sowie dem Interesse und Idealismus einiger junger Leute ist es zu verdanken, dass auch diese Sportart in Wackersdorf wieder Fuß fasste.
 
Die Fußballer wurden im Frühjahr 1954 nochmals für ein Jahr auf den »Wiesenplatz« nahe der BBI »ausgesiedelt«, musste doch der Holzberg-Platz gründlich überholt werden. Die ersten Tischtennis-Gehversuche fielen in diese Zeit, einen offiziellen Spielbetrieb gab es aber noch nicht. Der TV meldete in der Generalversammlung 1954 im Wein-Saal 376 Mitglieder, und auf dem Holzberg – der nimmermüde Karl Riedl setzte Ideen auch in die Tat um und fand dabei Unterstützung bei seinen Mitarbeitern und seitens der Gemeinde – begann neue Bautätigkeit.
 
1955
Erster Turnerball im BBI Saal 
Auch im gesellschaftlichen Bereich schälten sich im Verein immer mehr Aktivitä­ten heraus. Nachdem Anfang der 50iger Jahre die Theatergruppe unter Hans Friedl und später Peter Großer sich weitum einen Namen gemacht hatte, gewan­nen die beliebten Turnerbälle immer mehr an Bedeutung.
 
War dafür zu Beginn der Wein-Saal Domizil, so fand im neu erbauten BBI-Saal erstmals am 19.2.55 der Turnerball statt, damals mit den »Vagabunden«, der als ersten nach dem Krieg in Wackersdorf tätigen Musikkapelle, übrigens bei einem Eintrittspreis von 1,30 DM. Fast dreißig Jahre sollte dieser weitum schönste Saal noch viele schöne Turnerbälle sehen.
 
Die Christbaumversteigerungen wurden eingeführt und brachten immer eine wesentliche Kassenaufstockung. Die Vereinsausflüge waren, so lange freilich Autos in den Familien noch Mangelware blieben, immer gern wahrgenommene Fahrten. 
 
1956
Erstes Handballspiel im Turnverein 
Eine neue Sportart kam dazu: Am 30.9.56 trug eine Frauenmannschaft erstmals ein Handballspiel innerhalb des Turnverein aus; eine neue Sparte war geboren. In der Generalversammlung findet die Gründung der Handballsparte unter der Leitung von Heribert Haug statt.
 
 
Einweihung der Schulturnhalle
Am 4.3.56 wurde die große Schulturnhalle geweiht, welche – wenn auch nicht zum Sportzentrum gehörend – in all den folgenden Jahren durch den Turnverein gottlob benutzt werden durfte und auch immer ausgelastet war.
 
Am 11.03.1956 konnte der Sportplatz 1 das erste Mal benutzt werden und am Platz 2 fand das erste Fußballspiel statt.
 
1955-1957
Bau des Schwimmbades am Holzberg 
Mittlerweile zeichnete sich der Bau eines Schwimmbades am Holzberg ab, der dann noch 1955 begonnen und zusammen mit dem Umkleidegebäude im Sommer 1956 fertig war. Doch erst nach nochmaligen Verbesserungsarbeiten war es am 16.6.57 soweit. Pfarrer Köstlbacher – selbst ein passionierter Schwimmer – gab dem schmucken Freibad den kirchlichen Segen. 
 
Das Schwimmbad selbst wurde laut Beschluss der Generalversammlung 1957 der Gemeinde übereignet, welcher ja auch die Sportplätze gehören. Der TV verpflichtete sich zur Betreibung des Bades und er fand in der örtlichen Wasserwacht, welche fast seit Anbeginn für den Wach- und Ordnungsdienst zuständig ist, einen guten und zuverlässigen Partner in dieser Aufgabe 
 
Baubeginn Schwimmbad-Cafe
Einherging mit dem Bau des Bades auch die Errichtung des Schwimmbad-Cafes, zunächst freilich nur ein klei­ner Ausschank mit kleinem Gastzimmer und Küche. Nach und nach – immer an den finanziellen Möglichkeiten sich messend – wuchs das Werk und der Turnverein kann diese Gebäudlichkeiten mit Grund und Boden sowie dem Terrain bis zum Parkplatz sein Eigentum inmitten des Sportzentrums nennen, das nun mit Bau eines Freibades seine vorläufige Vollendung erfuhr. 
 
1959
Erste "offizielle" Tischtennisspiele der TV-Teams 
Die Anfänge des Tischtennissports in Wackersdorf waren bereits 1953 zu verzeichnen. Unter dem Dach des TV Wackersdorf fand man ein Zuhause, doch zu einem geregelten Spielbetrieb kam es nicht.
 
Ein neuer Anlauf erfolgte im Herbst 1955 durch Hans Mahr, welcher als Betreuer gewählt wurde. Trotzdem gelang es erst im Winter 1958/59 die ganzen Bestrebungen zusammenzuführen. Alois Ebner, später Andreas Kummer - ein großer Förderer für Tischtennis - und schließlich Hans Hottner übernahmen im Jahr 1960 die Leitung der nun im TV bestehenden Sparte.
 
Regelmäßiges Training mit intensiver Vereinsarbeit führten am 22.05.1959, trotz ungenügender Trainingsbedingungen in der Schulturnhalle, zum ersten Vergleich gegen eine auswärtige Mannschaft.

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